In einem früheren Blog hatte ich in Aussicht gestellt, noch etwas zum neuesten Sachverständigenratsgutachten zu sagen. Zur Analyse des Mindestlohn habe ich mich geäußert, zur wachsenden Ungleichheit wollte ich auf die gleiche Auslassung hinweisen, die ich im früheren Jahresgutachten beanstandet hatte und die nun wieder vorliegt, und zur Frage der innereuropäischen Ungleichgewichte wollte ich bemängeln, dass der Sachverständigenrat eine Politik empfiehlt, die diese innereuropäischen Ungleichgewichte verstärkt.
Es ist aber nicht mehr nötig, sich noch in irgendeiner Weise zu Meinungen des Sachvertändigenrats zu äußern. Norbert Häring vom Handelsblatt hat das Gutachten durchgesehen und genauer die Quellen geprüft, auf die sich der Sachverständigenrat bezieht. Er hat sehr kenntnisreich und sorgfältig gearbeitet -- weit besser als ich das hätte machen können -- und hat dokumentiert, dass der Sachverständigenrat falsch zitiert und Tatsachen verdreht. Martin Schürz, Abteilungsleiter bei der Österreichischen Nationalbank, findet, dass die Wirtschaftsweisen einen Artikel von ihm
„selektiv rezipiert“ hätten und er bezeichnet das als „unseriös“. Ich halte diese Einschätzung für eine völlige Untertreibung.
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