Es wird interessant sein, die weitere Entwicklung zu beobachten.
Mit seinen enormen Staatsschulden und seiner überalternden Bevölkerung scheint Japan über noch geringeren wirtschaftlichen Handlungsspielraum zur Krisenbekämpfung zu verfügen als andere Industrieländer.
Der neue Premierminister Abe ist in sein Amt mit der Zusage zurückgekehrt, Japans ökonomische Stagnation zu beenden und hat bereits Maßnahmen getroffen, die orthodoxes ökonomisches Denken verbietet. ...
Herr Abe hat die Bank von Japan unter Druck gesetzt, höhere Inflation zuzulassen und zu helfen, einen Teil der Staatsschulden durch Inflationierung zu tilgen und hat außerdem ein neues massives Staatsausgabenprogramm angekündigt. Wie haben die Götter des Marktes reagiert?
Die Antwort ist: Sehr positiv. Die Indikatoren für die erwartete Inflation, die noch vor kurzem negativ waren, haben sich nunmehr deutlich erhöht. Die Zinskosten für Staatsschulden haben sich demgegenüber kaum geändert. Mit der Aussicht auf eine leichte Inflationierung hat sich die japanische fiskalische Perspektive drastisch verbessert. Gewiß, der Kurs des Yen ist deutlich gefallen -- aber das ist tatsächlich eine sehr gute Nachricht und die japanische Exporteure jubilieren.
Kurz und gut, Herr Abe hat der Orthodoxie eine lange Nase gedreht, mit hervorragendem Ergebnis. ...
Übrigens muss die Stagflation, die nun einsetzen wird (Inflation bei Unterbeschäftigung) nicht unbedingt in Kauf genommen werden. Sie kann durch Lohnindexierung ohne Nachfragedämpfung bekämpft werden, denn die Lohnindexierung muß nicht regional differenziert erfolgen wie das in Europa angebracht wäre, sondern kann auch zur Steuerung der Lohnkostenkostensteigerung auf ein das Preisniveau stabilisierendes Maß genutzt werden wie ich hier ausgeführt habe.
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