Freitag, 17. Mai 2013

Japan: Abenomics scheint bislang erfolgreich

Die Welt schreibt:
Jahrelang war Japan so etwas wie das Synonym für Dauer-Krise. Nun zeigt die aggressive Geldpolitik erstmals Wirkung. .... Das Land, das in den vergangenen Jahren in einer Dauer-Krise feststeckte, ist im ersten Quartal so schnell gewachsen wie kein anderes großes Industrieland. ...
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft stieg nach Angaben der Regierung in Tokio im Zeitraum von Januar bis März um 0,9 Prozent Die Strategie des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe, mit Hilfe einer aggressiven Geldpolitik, umfangreichen Konjunkturprogrammen und einer rasanten Abwertung der Landeswährung Yen die jahrelange Wirtschaftsflaute zu bekämpfen, scheint aufzugehen...  Deutschland wies zuletzt nur noch ein Mini-Wachstum von 0,1 Prozent aus. Das schwächelnde Frankreich rutschte zeitgleich sogar in die Rezession. 
Das war, trotz aller Unkenrufe, zu erwarten. Die Skeptiker sehen die Gefahr einer zunehmenden Staatsverschuldung und beziehen sich dabei auf die Schuldenquote, also das Verhältnis von Staatsschuld zu Bruttoinlandsprodukt.  Die Schuldenquote wird für das nächste Jahr in Japan auf 240% geschätzt. Dagegen nimmt sich der Schuldenstand von 85% in der Europäischen Union, oder 81% in Deutschland recht bescheiden aus. Kurzfristig ist das kein großes Problem, aber wie sieht es langfristig aus?

Zunächst einmal: Wenn das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 3,6% wächst und Japan neue Schulden in Höhe von 2*3,6%=7,2% des Bruttoinlandsprodukts macht,  fällt die Schuldenquote.

Die Schuldenquote ist ja gegeben durch

Staatsschulden
___________________

Bruttoinlandsprodukt

Diese Schuldenquote ist in Japan größer als zwei. Wenn zusätzliche Staatsschulden von 7,2% des Bruttoinlandsproduktes aufgenommen werden, steigen die Staatsschulden um weniger als 3,6%. Bei einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes um 3,6% wird deshalb die Schuldenquote in Japan aufgrund der Expansionspolitik abnehmen.

Langfristig wirkt die Staatsverschuldung expansiv,  Falls die Inflationsmarke von 2% überschritten wird, müssen allerdings die expansiven Massnahmen zurückgefahren werden. Tatsächlich machen sie sich selbst überflüssig:  Die zunehmende Nachfrage wird zusätzliche Investitionsnachfrage induzieren (was bisher noch nicht der Fall war)  und eine Rückführung der expansiven Maßnahmen erforderlich machen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen