tag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.comments2022-01-28T02:21:28.352+01:00Funktionale StaatsfinanzenEkkehart Schlichthttp://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comBlogger80125tag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-13633777821141417082021-08-16T15:40:24.970+02:002021-08-16T15:40:24.970+02:00Am 16.8.2021 den Beginn des letzten Absatzes korri...Am 16.8.2021 den Beginn des letzten Absatzes korrigiert. Statt "Die sogenannte Ricardianische These, dass die Verschuldungspolitik gleichgültig sei, ist falsch, wird aber..." heißt es nun einfach "Die sogenannte Ricardianische These, dass die Verschuldungspolitik gleichgültig sei, wird aber. Hintergrund: Siehe https://epub.ub.uni-muenchen.de/17249/.Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-76614576666286056642019-06-26T18:38:15.495+02:002019-06-26T18:38:15.495+02:00"Geld wird dauernden gedruckt, kommt in Umlau..."Geld wird dauernden gedruckt, kommt in Umlauf und kann somit ihre Wertigkeit völlig verlieren." Nein! Geld wird vielleicht gedrckt, aber solange der Staat es nicht ausgiebt, bleibt es in der Druckerei, und der Staat gibt es nur aus, wenn die Beschäftigung zu niedrig ist (die NAIRU noch nicht erreicht ist). Wenn Inflation auftritt, muß der Staat durch Steuererhöhungen (oder auch durch Verringerung seiner Ausgaben) der Wirtschaft Geld entziehen und so die Konsumnachfrage drosseln, oder auch durch Zinserhöhungen die Investitionsnachfrage reduzieren.<br /><br />Ein Kerngedanke ist, dass die Steuern ausschließlich der Nachfragesteuerung dienen und im Prinzip nichts mit der Finanzierung der Staatsausgaben zu tun haben. Ein Zusammenhang zwischen Besteuerung und Staatsausgaben ergibt sich allein daraus, dass bei höheren Staatsausgaben die private Nachfrage stärker gedrosselt werden muß, dass also die höher ausfallen müssen.Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-90974940475521914292019-06-05T16:03:04.635+02:002019-06-05T16:03:04.635+02:00Vielen Dank für die Nachfrage!
Es handelt sich u...Vielen Dank für die Nachfrage! <br /><br />Es handelt sich um eine einfache Anwendung der Standard-Angebots-Nachfrageanalyse, wie sie sich in jedem mikroökonomischen Lehrbuch findet. Man zeichnet als Nachfrage den Zusammenhang zwischen Verschmutzungsnachfrage und Verschmutzungspreis ein. Bei einer CO2-Steuer ist die Angebotskurve eine Horizontale, die die Ordinate bei der Steuerhöhe schneidet, bei Zertifikaten ist die Angebotskurve durch eine Vertikale gegeben, die die Abszisse bei der Menge der ausgegebenen Zertifikate schneidet. <br />Man kann dann eine vorgegebene CO2-Menge mittels einer CO2-Steuer realisieren, insem man die Höhe der Steuer entsprechend wählt. Umgekehrt kann man einen vorgegebenen Preis über Zertifikate dadurch erreichen, dass man die Menge der Zertifikate entsprechend wählt.<br />Wenn man, unabhängig von der Nachfrage, sicher sein will, dass die Verschmutzung einen vorgegebenen Wert nicht übersteigt, kann man dies mit Zertifikaten sicherstellen. Umgekehrt kann man mit einer CO2-Steuer die Kosten pro Einheit Umweltverschmutzung festlegen.<br />Es gibt noch einen kleinen anderen Unterschied. Wenn man davon ausgeht, dass die CO2-Nachfrage mit der Wirtschaftslage schwankt, wird der CO2-Preis bei gegebener Menge an Zertifikaten ebenfalls mit der Wirtschaftslage schwanken (gute Konjunktur/hoher Preis, schlechte Konjunktur/niedriger Preis). Damit hat man einen "automatischen Stabilisator". Außerdem kann man Lizenzen aufkaufen und aus dem Markt nehmen (und damit den CO2-Preis erhöhen) wenn man das möchte. Das ist vielleicht politisch eher zu erreichen als bei einer CO2-Steuer, aber ich bin weder Politologe noch Umweltökonom und kann deshalb in dieser Richtung leider nur Vermutungen äußern.<br />Als technische Nebenbemerkung: Die Nachfage nach CO2-Verschmutzungsrechten ist eine „abgeleitete Nachfrage“ auf die aber die normalen Rentenargumente angewendet werden können, siehe https://epub.ub.uni-muenchen.de/940/Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-31953718060649225492019-05-30T20:26:10.621+02:002019-05-30T20:26:10.621+02:00Vielen Dank. Könnten Sie den letzten Abschnitt in ...Vielen Dank. Könnten Sie den letzten Abschnitt in der Klammer nochmal etwas erläutern oder einen Literaturhinweis geben ?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-36478455818094810202017-05-16T17:09:27.713+02:002017-05-16T17:09:27.713+02:00Ich habe da keine Ahnung, aber man könnte ja beim ...Ich habe da keine Ahnung, aber man könnte ja beim statistischen Bundesamt nachsehen. Die haben Preisindices für alle möglichen Personengruppen.<br /><br />Eine solche Diskussion lenkt aber m.E. eher vom Hauptproblem ab. Siehe dazu die früheren Blogs <a href="http://funktionalestaatsfinanzen.blogspot.de/2014/07/ein-wissenschaftlicher-ruckschritt.html" rel="nofollow">Ein wissenschaftlicher Rückschritt</a> und <a href="http://funktionalestaatsfinanzen.blogspot.de/2015/01/warum-sind-hochzeiten-und-hauser-so.html" rel="nofollow">Teure Häuser und Hochzeiten</a>Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-52156057714464310112017-05-16T14:08:14.042+02:002017-05-16T14:08:14.042+02:00Die Berechnungnen der realen Bruttostundenlöhne le...Die Berechnungnen der realen Bruttostundenlöhne legen ja eine einheitliche Inflationsrate zugrunde. Wäre die Lohnspreizung der realen Bruttostundenlöhne denn nicht noch viel extremer, wenn man einen für jedes Dezil repräsentativen Warenkorb zur Inflationsberechnung heranziehen würde, als einen durchschnittlichen, repräsentativen Warenkorb für die Gesamtpopulation?<br />Gibt es dafür irgendwelche Zahlen?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-30790690457869712332017-05-12T11:40:11.852+02:002017-05-12T11:40:11.852+02:00Sie haben recht. Ich habe hier zu zurückhaltend fo...Sie haben recht. Ich habe hier zu zurückhaltend formuliert. In dem verlinkten Blog ist genauer erklärt warum ich die in Frage stehenden Aussagen des Sachverständigenrats für bewusst irreführend und ideologisch motiviert halte. In diesem Blog war das ja nur eine Nebenbemerkung ohne nähere Begründung. Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-37790498094692019352017-05-11T22:49:10.385+02:002017-05-11T22:49:10.385+02:00Nun ja, der Sachverständigenrat hat das Problem le...Nun ja, der Sachverständigenrat hat das Problem leider weder übergangen noch ignoriert. Er hat in einem seiner Gutachten aktiv versucht, es herunterzuspielen. Dabei schreckte er nicht einmal davor zurück, eine wissenschaftlich wertlose und extrem manipuliative Studie des Lobbyinstituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu plagiieren. Oder?Wenn's stimmt, ist's egal wer's sagthttps://www.blogger.com/profile/01462768683312255516noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-43087766574955917282017-02-04T19:30:05.329+01:002017-02-04T19:30:05.329+01:00Sehr geehrter Herr Schlicht,
zur Ricardianischen...Sehr geehrter Herr Schlicht, <br /><br />zur Ricardianischen Äquivalenz habe ich, unabhängig von ihrer Gültigkeit, eine Frage. Warum funktioniert diese nur unter der Annahme, dass die Haushalte mittels einer Kopfsteuer besteuert werden, nicht mit einer proportionalen oder progressiven Einkommenssteuer? Über eine Antwort oder mögliche Verweise wäre ich Ihnen sehr dankbar. Mit besten Grüßen,<br />Leonhard Fuchshuuaihsahttps://www.blogger.com/profile/17450718683856025444noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-22079314718362623852016-12-11T23:19:09.783+01:002016-12-11T23:19:09.783+01:00Vielen Dank für die Übersetzung. Auch Ihr Artikel ...Vielen Dank für die Übersetzung. Auch Ihr Artikel zum Mindestlohn war sehr lesenswert - gerne mehr auf diesem Blog!Economyboyhttps://www.blogger.com/profile/08389932226910808949noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-27180932316032664572016-05-20T11:59:50.930+02:002016-05-20T11:59:50.930+02:00Ein weiterer Aspekt - der außerhalb makroökonomisc...Ein weiterer Aspekt - der außerhalb makroökonomischer Untersuchungen liegt, diese aber beeinflussen kann - betrifft das veränderte heutige Verhältnis zur Arbeit. Möglicherweise würde eine Senkung der Lohnspreizung nicht vollständig zu den gewünschten Effekten führen, wenn Bildung oder der Erwerb von Qualifikation nicht mehr mit dem zukünftigen Lohn assoziiert wird, sondern Teil einer Kultur der Selbstverwirklichung wird (Erwerb von Qualifikation wird dann assoziiert mit einem späteren Berufseinstieg, Reisen, etc.). <br />Des Weiteren wächst mit der zunehmenden Zahl der Studierendenzahlen auch der Wunsch bei den 'Anderen', das "Lebensgefühl des Studierens" zu erfahren, was sich insb. in der zunehmenden Anzahl von Zwischenlösungen wie einem Dualen Hochstudium ausdrückt.<br /><br />Dass Sie mich nicht falsch verstehen: Ich stimme Ihren Ausführungen zu, allerdings bezweifle ich die angenommene Effektstärke einer Reduktion der Lohnspreizung (z.B. durch Erhöhung der Steuerprogression).Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-38034902438335305592015-07-09T14:49:28.106+02:002015-07-09T14:49:28.106+02:00Politik, so habe ich mal auf der Schule gehört, is...Politik, so habe ich mal auf der Schule gehört, ist die Kunst des Möglichen. Mit Herrn Schäuble ist vieles nicht möglich, mit Frau Lagarde manches. Vielleicht lassen sich Lösungen finden, die die Franzosen, Spanier und Italiener interessant finden. Schäuble könnte dann von Frau Merkel beeinflusst werden, einer Lösung zuzustimmen, die er eigentlich nicht für sinnvoll hält - wie auch schon bei seiner Befürwortung der bisherigen Hilfspakete, trotz seiner nicht verhohlenen Präferenz für ein Grexit bereits beim ersten Hilfspaket (wie bei den Linken). Ferner: Konjunkturprogramme lassen sich auch über Herrn Juncker etablieren (wenngleich zu hohen Kosten wegen der privaten Finanzierung, aber besser als überhaupt kein Konjukturprogramm) u.s.w. Ich verstehe nicht viel von Politik, aber ich hatte den Eindruck, dass kaum in dieser Richtung gearbeitet wurde. Vielleicht wird es jetzt mit dem in dieser Hinsicht hoffentlich realistischeren Antrag besser, realistischer jedenfalls bezüglich der Laufzeit. Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-24781569484635667882015-07-09T14:07:51.677+02:002015-07-09T14:07:51.677+02:00Sie Schreiben: "Wenn die Griechen tatsächlich...Sie Schreiben: "Wenn die Griechen tatsächlich den Euro ohne Austerity durchsetzen wollen, müssen sie versuchen, die anderen Eurostaaten von ihrer Haltung zu überzeugen. Zu dieser Überzeugungsarbeit haben sie bisher nicht viel beigetragen. Ich hatte mir ursprünglich insbesondere von Varoufakis vermittelnde und konstruktive Ideen erhofft."<br />Wie würde Herr Schäuble reagieren, wenn Herr Varoufakis vorschlagen würde, die Steuermoral der Griechen durch dichtere Steuerprüfung auf Vordermann zu bringen? In Deutschland wurden Aufstockungen bei den Steuerprüfern bisher immer abgelehnt, obwohl jeder Steuerprüfer immense Nettoerträge erbringt. <br />Mal ehrlich, erwarten Sie wirklich, dass sich die Politiker der anderen Eurostaaten durch vernünftige Argumente überzeugen lassen? Werfen Sie doch mal einen Blick in die Massenmedien, und lesen Sie, was unsere Damen und Herren Überzeugungstäter von sich geben. Appelle an die Vernunft? - Noch dazu Appelle und Ideen, die von Varoufakis oder griechischen Politikern kommt? Mit dem obigen Satz schieben Sie nur Schuld auf die Opfer. Das bringt uns in der Sache nicht weiter. Im Gegenteil, es bestärkt und beruhigt die Täter.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-51746920743899050582015-07-07T11:53:00.505+02:002015-07-07T11:53:00.505+02:00Das Buch ist viel zu teuer. Als ich es veröffentli...Das Buch ist viel zu teuer. Als ich es veröffentlicht hatte war es deutlich billiger. Ich kann daran aber nichts ändern. Die Verlage machen ihre Preise für Bibliotheken. Sie sollten das Buch nicht kaufen. Es geht auch nur marginal um Spieltheiorie, mehr um Institutionenökonomik, wo dann spieltheoretische Argumente kritisiert werden.<br />Der Hinweis ist mehr für Leser gedacht die Zugang zu einer Staats- oder Universitätsbibliothek haben. (Übrigens: Jeder Bundesbürger kann einen Nutzerausweis z.B. für die Bayerische Staatsbibliothek bekommen - man sollte einfach die Nutzungsbedingungen anschauen.)<br />Das Buch gibt es auch auf der Datenbank "Oxford Scholarship Online" die auch bei vielen Bibliotheken geführt wird.<br />Meine Kritik ist nicht so einfach zusammenzufassen und für den Laien wahrscheinlich etwas abgehoben.Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-24099136198035524842015-07-07T09:21:32.113+02:002015-07-07T09:21:32.113+02:00Tja: Die Rettungsprogramme erzeugen doch auch bei ...Tja: Die Rettungsprogramme erzeugen doch auch bei denjenigen Moral-Hazard-Anreize, die von den Rettungsprogrammen profitiert haben. Die Profiteure der Programme hätten sie - mit Verweis auf genau diese Moral Hazard-Probleme - strikt ablehnen müssen, schon vor Jahren.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-31613630650169279902015-07-07T09:04:14.933+02:002015-07-07T09:04:14.933+02:00Sie verweisen im Text auf ein dickes teures Buch. ...Sie verweisen im Text auf ein dickes teures Buch. Wäre es nicht möglich, in einigen Sätzen zu erklären, was an der rein spieltheoretischen Interpretation einseitig oder falsch ist? Dann wüssten die Leser, ob es sich lohnt, das Buch zu kaufen.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-59414760495582316852015-07-05T20:56:50.605+02:002015-07-05T20:56:50.605+02:00Warum halten Sie Schäuble für einen Überzeugungstä...Warum halten Sie Schäuble für einen Überzeugungstäter, warum sind Sie bei Tsipras immer nur skeptisch und stellen alle möglichen Vermutungen an? Warum unterstellten Sie Schäuble nicht, dass er einen Grexit anstrebt oder seit Jahren für wahrscheinlich hält und trotzdem unsere Steuergelder versenkt, um deutschen Banken und Anlegern Zeit zu geben, sich aus der Affäre zu ziehen? Könnten Sie nicht einfach bei den Fakten bleiben, die Sie als Ökonom kennen und verstehen? - Nur um sicher zu gehen, dass Sie als neutrale Instanz wahrgenommen werden.<br />Noch ein Satz, der m.E. unbewusst Propaganda treibt: "Sie hat aber wohl (leider) die volle Unterstützung der Wähler." Mag sein. Ich halte es für eine massive Zumutung, den Wählern auch noch die Verantwortung für dieses unsinnige Treiben in die Schuhe zu schieben. Was bleibt den Wählern denn anderes übrig, als zu glauben, was sie aus den Medien unter dem Deckmantel wirtschaftswissenschaftlicher Expertise präsentiert bekommen? Krugman sieht ganz richtig, dass da mächtige Interessengruppen am Werk sind.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-43401580937735977912015-07-05T09:06:30.816+02:002015-07-05T09:06:30.816+02:00Das ist in diesem Zusammenhang ganz interessant:
h...Das ist in diesem Zusammenhang ganz interessant:<br />http://mainlymacro.blogspot.de/2015/07/greece-and-political-capture-of-imf.htmlEkkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-57749399578128958622015-07-05T08:46:00.858+02:002015-07-05T08:46:00.858+02:00Es ging nicht um den Sinn und guten Willen bei Sch...Es ging nicht um den Sinn und guten Willen bei Schäuble und Dobroindt. Schäuble ist Jurist und denkt, dass er die Schuldenbremse nicht verletzt wenn er sie umgeht. Er wird sein Vorgehen nicht einmal als Umgehung sehen. Ich habe das lediglich als Symptom dafür angeführt, dass die Schuldenbremse in verschiedenen Dimensionen bröckelt. Sie hat aber wohl (leider) die volle Unterstützung der Wähler.<br />Im Übrigen halte ich Schäuble, auch und gerade weil er wohl Überzeugungstäter ist, mit seinem Dogmatismus für eine Katastrophe für Deutschland und Europa. <br />Bei Tsipras bin ich skeptisch. Mir scheint mehr und mehr, dass er einen Grexit anstrebt. Das wäre O.K., Es wäre aber nicht O.K. wenn er das seinen Wählern gegenüber nicht deutlich macht. Ansonsten: Die nationale Ehre ins Spiel zu bringen um seine Verhandlungspartner moralisch zu erpressen und zugleich den griechischen Volkszorn anzuheizen erscheint mit ebenso problematisch wie eine Abstimmung anzusetzen und zu erklären, dass es nicht darum geht zu erfahren wie das Volk denkt, sondern darum, die eigene Verhandlungsposition zu stärken. <br />Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-13849300779945980982015-07-05T08:34:00.539+02:002015-07-05T08:34:00.539+02:00Ein Entgegenkommen eines unvernünftigen Wunsches d...Ein Entgegenkommen eines unvernünftigen Wunsches der Europäer. Im IWF war dies wohl eine politische Entscheidung mit starker interner Opposition - keine Entscheidung der IWF-Technokraten.Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-62909281394194771322015-07-04T23:21:02.340+02:002015-07-04T23:21:02.340+02:00OK, der IWF hat zuletzt einen Schuldenschnitt gefo...OK, der IWF hat zuletzt einen Schuldenschnitt gefordert. Juncker und Schäuble aber noch nicht. Trotzdem: Der IWF ist lange genug in diesem Gewerbe tätig. Wer die Daten kennt und moderate Sachkenntnis hat, hätte schon vor 2-3 Jahren sehen müssen, dass eine Rückzahlung der Kredite in absehbarer Zeit aussichtslos ist. Wie erklären Sie sich, dass die Experten des IWF so lange gebraucht haben?Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-41793586840802790402015-07-04T23:07:49.206+02:002015-07-04T23:07:49.206+02:00Ich war bisher tief beindruckt, dass Sie das Verha...Ich war bisher tief beindruckt, dass Sie das Verhalten von Politikern nicht persönlich oder moralisch bewertet haben, auch dann nicht, wenn deren Politik nach Ihrer fachlichen Bewertung grundsätzlich falsch und abwegig war. Umso frustrierender ist, dass Sie bei Tsipras und Varoufakis von dieser Linie abweichen: "Tsipras will gar keine Einigung, schert sich einen Dreck um die griechischen Renten..." Auch wenn Sie den zitierten Satz nur als mögliche Interpretation behandeln. Schon bei der Wortwahl fehlt die Nüchternheit, die ich sonst bei ihren Posts sehe. Ich würde hier um gleiches Recht für alle bitten.<br />In Ihrer Antwort auf meinen Post suchen Sie auch noch nach Sinn und gutem Willen in Schäubles und Dobrindts Versuchen, die Schuldenbremse zu umgehen. Und das, obwohl Schäuble als Schuldenbremsen-Dogmatiker unterwegs ist. Das können Sie doch nicht ernst meinen?<br />Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-44896530097743432292015-07-04T12:33:20.996+02:002015-07-04T12:33:20.996+02:00Der IWF sieht, ebenso wie Hans-Werner Sinn und Pau...Der IWF sieht, ebenso wie Hans-Werner Sinn und Paul Krugman, keine andere Möglichkeit zur Wiederherstellung von Griechenlands Wettbewerbsfähigkeit als diese extrem schmerzhafte interne Devaluation. Deshalb befürworten Hans-Werner Sinn und Paul Krugman den Grexit. Wenn es nur diese beiden Alternativen - Austerity oder Grexit - gäbe würde ich dem zustimmen. Ich habe aber als bessere Möglichkeit regionale Lohnindexierung vorgeschlagen. Das würde die Notwendigkeit hinfällig machen, Länder und Regierungen in der Euro-Zone zu disziplinieren. <br />Ich würde allerdings den Leuten vom IWF nicht den guten Willen absprechen. Sie haben wiederholt einen Schuldenschnitt für Griechenland befürwortet und auch wiederholt kritisiert, dass Deutschland über seine Sparpolitik Lohndumping betreibt und den Euro von dieser Seite gefährdet. Aber immerhin: Dass Juncker von Konjunkturpolitik spricht ist bemerkenswert. Das wäre vor einem Jahr undenkbar gewesen. Auch dass Schäuble und Dobrindt die Schuldenbremse umgehen wollen und das Junker auf europäischer Ebene ähnliches anstrebt (und damit frühere Vorschläge von Galbraith und Varoufakis aufgreift) zeigt, dass sich die Problematik der Austeritätspolitik allmählich herumspricht - übrigens in Deutschland auch bei einigen führenden Theoretikern.<br />Wegen der starken Importabhängigkeit Griechenlands (z.B. bei Nahrungsmitteln) dürfte ein Grexit aber kurzfristig extrem schmerzhaft sein. Andrerseits würde ein Konjunkturprogramm und Strukturhilfen zu Beschäftigungssteigerungen und höheren Steuereinnahmen führen. Der Euro bleibt aber eine Fehlkonstruktion, wenn er nicht durch eine Fiskalunion und - m.E. sogar noch wichtiger - durch vereinheitlichte Arbeitsmarktstrukturen ergänzt wird. Letzteres ist kaum zu erreichen. Deshalb bleibt auf den Dauer nur regionale Lohnindexierung oder ähnliches.Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-39549998693552868522015-07-03T22:53:50.685+02:002015-07-03T22:53:50.685+02:00Sie haben die Austeritätskur, die Griechenland von...Sie haben die Austeritätskur, die Griechenland von der Troika aufgezwungen wurde, mit Recht als ökonomisch abwegig kritisiert. Sie haben unsere Minister kritisiert, die Wasser predigen und selbst Wein trinken, indem sie versuchen, die ökonomisch deutsche Schuldenbremse durch Privatisierung der Infrastruktur zu umgehen, und nebenbei Versicherungen und Banken zu bereichern. Die Troika hat das BIP Griechenlands in 5 Jahren um ca. 25% reduziert und die Arbeitlosenquote von ca. 10 auf ca. 25% hochgetrieben. Denken Sie im Ernst, dass das Personal, das diese Entwicklung gesteuert hat, ohne die geringsten Selbstzweifel zu entwickeln, in den kommenden Jahren Politik treiben wird, die dem griechischen Volk nützt?<br />Der IWF hat in 2010 für 2014 eine ALQ von unter 10% prognostiziert. Nachdem sie schon in 2011 auf ca. 18% gestiegen war, hat er für 2014 18% prognostizert. Tatsächlich betrug sie 2014 über 25%. Ich sehe nur zwei mögliche Interpretationen für das Verhalten der IWF-Verantwortlichen: Entweder sie glaubten an diese Prognosen. Dann sind sie haarsträubend inkompetent und fehlplatziert. Andernfalls haben sie Griechenland sehenden Auges in ein ökonomisches Schlachtfeld verwandelt, und die Rückzahlung der Kredite in immer weitere Ferne gerückt.<br />Sorry, aber es ist m.E. extrem naiv, darauf zu vertrauen, dass dieses Polit-Personal irgendetwas zum Besseren wenden wird.Anonymousnoreply@blogger.comtag:blogger.com,1999:blog-2363130304943420304.post-52012611071765177892015-06-22T07:35:19.647+02:002015-06-22T07:35:19.647+02:00Vielen Dank für Ihre Hinweise! Den "Global Mi...Vielen Dank für Ihre Hinweise! Den "Global Minotaur" kenne ich nicht, aber Arbeiten von Varoufakis zu Tarifverhandlungen, in denen der Aufbau einer gemeinsamen Verhandlunskultur eine Rolle spielt. Davon sieht man in den gegenwärtigen Verhandlungen nichts. Ich sehe eher den Spieltheoretiker, der die Verhandlungen fälschlicherweise als Game of Chicken und nicht als Kettenladenspiel deutet und damit für sein Land (und für Europa) durch Verzögerung der Einigung um mindestens einen Monat hohe Kosten verursacht hat.<br /><br />Aber wie dem auch sei: Glauben Sie wirklich, dass bei Beschäftigungssteigerung in Griechenland eine ausreichende Lohnzurückhaltung zu erwarten ist? Ich nicht. Der IWF setzt auf Liberalisierung der Arbeitsmärkte um das zu erreichen. Varoufakis setzt dem nichts entgegen, mal abgesehen von Mittelstandspolitik und, in seinem Interview mit Stiglitz, eine Stärkung der kollektiven Lohnsetzung. Das finde ich vernünftig, aber das bleibt sehr vage. Eine Stärkung der Gewerkschaften geht normalerweise mit Lohnsteigerungen einher. Das könnte anders sein, wenn tatsächlich ein System der Flächentarifverträge wie in Deutschland eingeführt würde. Aber davon habe ich noch nichts gehört. Ich bin aber kein Spezialist für Griechenland oder Varoufakis. Sie kennen sich da sicher besser aus. Mein Anliegen war nur, Gesichtspunkte zu betonen, die ich allgemein für Europa für wichtig halte und die bei der nächsten Krise (wahrscheinlich wieder Griechenland) vielleicht mehr, und vor allem konstruktive, Beachtung finden sollten.Ekkehart Schlichthttps://www.blogger.com/profile/03956592476069086149noreply@blogger.com