Montag, 22. April 2013

Krugman zum Ausrutscher von Reinhart und Rogoff

Paul Krugman bemerkt zum Reinhard-Rogoff-Komplex:
Was die Wahrscheinlichkeit betrifft, mit der das Reinhart-Rogoff-Fiasko irgendetwas in der Politik bewirken würde, war ich ziemlich zynisch und ich hege immer noch meine Zweifel. Ich frage mich aber, ob ich vielleicht nicht zu zynisch war -- oder jedenfalls zynisch in falscher Richtung. Meine dumpfes Gefühl ist, dass das Debakel die öffentliche Diskussion doch ziemlich stark verändert, sogar bei den bewussten wohlbetuchten Herren. Der  Fehler in der Excel-Tabelle hat es bewirkt. ....
Wenn Olli Rehn, George Osborne oder Paul Ryan das nächste Mal moralisierend verkünden, dass wir konsolidieren müssen weil ernst zu nehmende Ökonomen (d.h. nicht Krugman und seine Freunde) sagen, dass Staatsschuld eine schlimme Sache ist, werden die Zuhörer kichern -- was sie eigentlich schon immer hätten tun sollen. Aber nunmehr ist das sozial akzeptabel.
Statt Rehn, Osborne oder Ryan kann man bezüglich der deutschen Debatte vieler Politikernamen einsetzen -- und die Namen vieler Wirtschaftsprofessoren. Krugmans Zweifel teile ich. Schuldenreduktion wird nicht als etwas betrachtet, was etwas sinnvolles bewirken soll, sondern ist für die bewussten wohlbetuchten Herren (und einige Damen) reiner Selbstzweck, besonders, was andere Länder betrifft. (Zu Reinhart-Rogoff siehe auch hier.)

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